26.06.2008 Lager im Libanon: Wasser- und Sanitärprojekt in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission. Von Dr. Sanaa Ashour, Tripolis
Projekt für palästinensische Flüchtlinge
(iz). In der Zeit von Mai bis September 2007 fanden im Nahr Al-Bared Flüchtlingslager, im Norden von Tripolis im Libanon, heftige Kämpfe zwischen der Untergrundorganisation Fatah Al-Islam und dem libanesischen Militär statt. Ein Großteil der Infrastruktur, wie Gebäude und Wasserversorgungssysteme, wurden dabei vollständig zerstört. Mehr als 28.000 palästinensische Flüchtlinge in Nahr Al-Bared flohen in das benachbarte Camp Beddawi, was dort zu einer Verdopplung der Einwohnerzahlen führte. Weitere Palästinenser wurden in öffentlichen Einrichtungen und anderen Flüchtlingslagern untergebracht. Am 10. Oktober 2007 begannen die Menschen, die aus dem Lager und den angrenzenden Gebieten geflohen waren, zurückzukehren. Derzeit sind rund 2.000 der 5.553 vertriebenen Familien des Nahr Al-Bared Lagers wieder zurückgekommen
Da die Kämpfe eine weitreichende Zerstörung verursacht haben, arbeitet das Amt für humanitäre Angelegenheiten der Europäischen Kommission (ECHO) gemeinsam mit Partnerorganisationen der Vereinten Nationen und NGOs wie Islamic Relief Deutschland daran, die grundlegenden Bedürfnisse der Einwohner abzudecken. Dazu gehört die Bereitstellung von Notunterkünften, der Wiederaufbau zerstörter Häuser und Infrastruktur, Einkommenssicherungsprojekte sowie eine psychologische Betreuung der vertriebenen Einwohner des Nahr Al-Bared Flüchtlingslagers und der angrenzenden Bezirke. Islamic Relief ist dabei wesentlich im Bereich Wasser und Sanitär, bei der Verteilung von sauberem Trinkwasser und bei der Säuberung des Lagers und der angrenzenden Gebiete tätig.
Islamic Relief Deutschland plant eine Ausweitung der Hilfsmaßnahmen für die palästinensischen Flüchtlinge im Libanon und hat sich daher bei der Kommission im Sinne des 2006 unterzeichneten Partnerschaftsrahmenvertrages für eine Finanzierung beworben, um den Einsatz im Libanon weiterführen zu können.
Der wesentliche Teil der Wasserleitungen wurde während des Konfliktes vollständig zerstört, sodass ausströmendes Wasser zur Bildung von kleinen Sümpfen geführt hat. In Verbindung mit den herumliegenden Trümmern und Abfällen fördert diese Umgebung die Ansiedelung unterschiedlichster Insekten und Nagetiere, worunter die Einwohner zu leiden haben. Islamic Relief sieht daher die Notwendigkeit für eine weitere Insektenbekämpfung, Säuberung und Umsetzung von Hygienemaßnahmen in der Region sowie für die kontinuierliche Verteilung von sauberem Trinkwasser.
Das Projekt, welches durch das Amt für humanitäre Angelegenheiten der Europäischen Kommission finanziert wird, hat drei Hauptziele:
• 10.400 Personen (2.000 Familien) im Nahr Al-Bared Lager und den angrenzenden Bezirken werden 40 Liter sauberes Trinkwasser am Tag erhalten.
• 400 Familien werden in renovierten Unterkünften wohnen können.
• 2591 Familien werden vor Insekten und Nagetieren geschützt.
Kontakt für weitere Informationen:
ECHO in Lebanon: Tel. (+961) 1 569400
http://ec.europa.eu/echoIR Lebanon: Tel. (+961) 7722931
Dieser Artikel wurde mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der Europäischen Union verfasst. Der Inhalt repräsentiert nicht die offiziellen Ansichten der Europäischen Union.
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